Camping-Küche: Ein Dreigang-Menü vom Camping-Küchen-Equipment mit vielen praktischen Tipps

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Ist das Beitragsbild ein Irrtum? Ist da was falsch gelaufen? Oder was soll das? Nein, es ist weder ein Irrtum, noch ist etwas falsch gelaufen – es geht um ein Camping-Menü! Im Beitragsbild seht Ihr die Hauptdarsteller der Zubereitung: Unsere Hitze-Quellen mit Zubehör im Camping-Küchen-Equipment!

Was wird es geben? Die Vorspeise besteht aus gebratenem, grünen Spargel mit Bayoner Schinken und Pfannenbrot und den Hauptgang bildet ein richtig mächtiges, kräuter-schinkengefülltes 500 g-Nachensteak mit Salat, von dem vielleicht sogar ein Holzfäller satt werden könnte. Zu Dessert gibt es dann zarte Clafoutis mit Erdbeeren.

Camping-Rezepte ist das Thema des CXIX Blog-Events „Camping“, bei dem Zorra vom Blog „1 x umrühren bitte aka Kochtopf“ gemeinsam mit Doreen vom Blog „Kochen und Backen im Wohnmobil“ Rezepte aus der Camping-Küche sammeln.

Ein Thema, das wie für uns gemacht ist, weil wir – also das Pfeifhäschen Barbara und der Prinz Mario gemeinsam mit unserer Hündin Dayo – gemeinsam Camping-Urlaub mit dem Zelt machen. Zur Einstimmung einfach mal ein paar Bilder vom Aufbau unseres Zeltes und unserer „Camping-Tafel“.

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Zu Essen gibt es bei uns natürlich auch etwas – hier seht Ihr ein Côte de boeuf vom Charolais-Rind. Jetzt ist es wohl endlich raus: Ja, wir sind keine Vegetarier und auch keine Veganer!

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Weil Ihr im ersten Bild nur den braunen Hundehintern von Dayo im Zelt verschwinden sehen könnt, und Dayo vielleicht noch gar nicht kennt, hier noch einige Bilder von Dayo:

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Unsere Hündin Dayo on Tour - angekuschelt zwischen Herrchen und Frauchen mit gutem Blick nach draußen

Naja, für das Realisieren des Camping-Menüs sind wir zwar nicht Campen gefahren, aber haben es mit unserer Camping-Ausstattung in unserem Garten realisiert. Unseren Kräutergarten haben wir dabei in Ruhe gelassen und nur verwendet, was bei uns wild im angrenzenden Wald wächst.

Auch beim Campen schauen wir uns immer um, welche Kräuter in der Gegend wild wachsen und bauen diese in unseren Speiseplan ein. Hier ein Bild von wild wachsendem Oregano am Cap Blanc Nez an der Côte d´Opale in Nordfrankreich:

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Wenn Ihr Kräuter in der Natur sammelt, dann solltet Ihr Euch gut auskennen und die essbaren Kräuter auch sicher bestimmen können. Geht hier bitte keine Risiken ein und verwendet nur, was Ihr sicher bestimmen könnt. Ein falsches Kraut, ein falscher Pilz oder eine andere in der Natur gesammelte Zutat verdirbt im besten Fall nur den Geschmack, kann aber auch Übelkeit oder sogar eine Vergiftung hervorrufen.

Bei unserer Camping-Küche spielt unser alter, kleiner und etwas wackeliger Camping-Grill, der schon so einiges an Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten gesehen hat, die Hauptrolle und wird durch unsere Campingaz-Gas-Flasche mit entsprechenden Gaskochaufsatz unterstützt. Ich kann kaum noch zählen, wie oft ich diesen Grill zusammengebaut und wieder demontiert habe. Mittlerweile dürfte er so ca. 10 bis 12 Jahre alt sein, hat schon viele Länder gesehen und schon eine ganze Menge an Zutaten zuverlässig gegart.

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Erweitert habe ich den Camping-Grill um einen Deckel, um ähnlich wie mit einem Kugelgrill grillen zu Können. Der Deckel besteht aus einer Edelstahlschüssel und ein paar Kleinigkeiten aus dem Baumarkt, mit denen ich den Griff realisiert habe. Ein alter, schon ziemlich verrosteter Anzündkamin komplettiert das Equipment, das uns beim Campen als Hitzequelle zur Verfügung steht.

Falls Ihr Euch wundern solltet, dass ich hier deutsche Grillkohle-Briketts verwende, dann solltet Ihr wissen, dass wir die Briketts – üblicherweise zwei Säcke á 10 kg – mitnehmen. Leider haben wir in anderen Ländern schon Holzkohle in so schlechter Qualität und wahrscheinlich aus Pinien-Holz bekommen, die nur für sehr kurze Zeit Hitze entwickelt hat, so dass wir nicht einmal einen kleinen Wolfsbarsch richtig garen konnten.

Außerdem werden wir eine gusseiserne Pfanne einsetzen und haben beim Camping auch noch einen gusseisernen Topf mit Deckel dabei. Wenn Ihr Euch jetzt wundert, wie wir das alles mit bekommen, dann solltet Ihr wissen, dass wir unseren kleinen Planen-Anhänger beim Camping dabei haben. Er ermöglicht uns, dass wir das ein oder andere zusätzlich mitnehmen können und auch schnell verstauen können – mit gut 1.100 KG Zuladung passt da schon einiges hinein.

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So, genug der einleitenden Worte und den Informationen zu unserem Equipment, kommen wir zum Camping-Menü, den Zutaten und deren Zubereitung:

Zutaten für zwei Portionen:

20 Stück Grill-Brikett (ca. 700 g) Wir verwenden Grillis von der Firma Profagus

12 Scheiben Bayoner Schinken (8 für die Vorspeise und 4 für das Füllen der Nackensteaks)

250 g grünen Spargel, möglichst dünne und feine Stangen
2 EL Rapsöl zum anbraten des Spargel
etwas Fleur de Sel zum Anrichten

2 Stück Nackensteaks, je ca. 4 cm dick (ca. 1.000 g)
Je nach Hunger und Appetit auf Fleisch reicht die Menge vielleicht sogar für vier Personen – naja, manchmal bleibt da auch bei uns etwas übrig, was aber am nächsten Tag dünn aufgeschnitten sehr gut auf einem Sandwich schmeckt
frische Kräuter gekauft oder selbst gesammelt (zum Füllen)
Salz
Zucker
edelsüßer Paprika
schwarzer Pfeffer frisch aus der Mühle
Holzspieße oder Zahnstocher zum Zustecken der gefüllten Nackensteaks

Zutaten für den Salat:

Salat nach Wahl – wir haben Rucola und Romana-Salat verwendet
einige Kirsch-Tomaten
2 Stück Frühlingszwiebeln
weißen Balsamico-Essig oder anderen Essig nach Wahl
Salz und Zucker
3 EL Olivenöl
1 TL scharfen Senf, möglichst Dijon-Senf
frisch gemahlenen, schwarzen Pfeffer

Zutaten für das Fladenbrot aus der Pfanne:

15 EL Wasser (ca. 150 ml)
1/4 Würfel frische Hefe (ca. 10 g)
1 gestr. TL Zucker (ca. 2 g)
18 EL Mehl (ca. 1/4 Tüte Mehl = 250 g)
2 gestr. TL Salz (ca. 6 g)
4 EL Rapsöl zum ausbacken der Fladenbrote in der Pfanne

Kurz-Rezept

(1) Zucker und Hefe im Wasser auflösen und für mindestens 30 Minuten an einen warmen Ort stellen.
(2) Holzspieße herstellen, sofern keine Holzspieße oder Zahnstocher zur Verfügung stehen.
(3) Mehl und Salz mischen und mit dem Zucker-Hefe-Wasser-Gemisch zu einem weichen Hefeteig verarbeiten. Den Hefe-Teig mindestens 30 Minuten gehen lassen.
(4) In die Nackensteaks eine Tasche schneiden, die Tasche von innen mit frisch gemahlenem Pfeffer, etwas Salz und edelsüßem Paprikapulver würzen.
(5) In die Tasche rechts und links jeweils eine Scheibe Schinken legen, die grob geschnittenen und gemischten Kräuter in die Tasche geben, die überstehenden Teile der Schinkenscheiben nach innen schlagen und die Taschen mit den Holzspießen verschließen.
(6) Die gefüllten Nackensteaks außen mit Zucker (1/3) und Salz (2/3) rechts und links würzen und für 30 bis 45 Minuten abgedeckt ruhen und Temperatur annehmen lassen.
(7) Den Anzündkamin mit Wachsgrillanzündern und Holzkohlebriketts vorbereiten
(8) Vom grünen Spargel die holzigen Enden abschneiden und ggf. den unteren Teil der Stangen schälen.
(9) Die gusseiserne Pfanne auf den Gaskocher stellen, das Öl hinein geben und bei kleiner Flamme erhitzen.
(10) Mit etwas Mehl den Hefeteig zu einer Kugel formen, die Hände mit Öl benetzen und den Teig in 8 etwa gleichgroße Portionen teilen.
(11) Die Teigportionen zu einem kleinen, dünnen Fladen formen und die Teigfladen bei möglichst geringer Hitze langsam ausbacken.
(12) Etwas Öl in die Pfanne geben und darin den grünen Spargel bei kleiner Flamme und unter häufigen Wenden bissfest braten.
(13) Den Vorbereiteten Anzündkamin entzünden, in de Grill stellen und die Kohlen durchglühen lassen.
(14) Spargel auf Tellern anrichten, mit Fleur de Sel bestreuen und mit Schinken servieren.
(15) Die durchgeglühten Kohlen auf den Grill geben, gleichmäßig verteilen und den Grill-Rost heiß werden lassen.
(16) Die gefüllten Nackensteaks auf beiden Seiten bei hoher Temperatur mit ordentlich Farbe angrillen.
(17) Die Nackensteaks vom Grill nehmen, das Grillrost entfernen und die Kohlen zu einem Ring am äußeren Grillrand arrangieren. In die Mitte eine feuerfeste Tropfschale stellen.
(18) Das Rost auflegen, die Nackensteaks mittig über der Tropfschale positionieren und den Deckel schließen. Die Nackensteaks bei geschlossenem Deckel fertig garen.
(19) Essig, Salz und Zucker in die Salatschlüssel geben und so lange Rühren bis sich Salz und Zucker aufgelöst haben. Anschließend Senf, Olivenöl und Pfeffer hinzufügen und alles zu einer Vinaigrette aufschlagen.
(20) Tomaten und Frühlingszwiebeln schneiden und auf die Vinaigrette geben. Den Salat ggf. in gabelgerechte Stücke Zupfen und auf die Tomaten und Frühlingszwiebeln geben und erst vor dem Servieren mit der Vinaigrette mischen.
(21) Das gefüllte Nackensteak aufschneiden, auf Tellern anrichten und den Salat dazu servieren.
(22) Zubereiten des Desserts – Clafoutis mit Erdbeeren (siehe Ende des Beitrages)

Ausführliches Rezept

Vorbereitung:

(1) Die Hefe und den Zucker im handwarmen Wasser auflösen. Wir verwenden 5 EL heißes und 10 EL kaltes Wasser. Unbedingt die Temperatur des Wassers mit der Hand prüfen, weil die Hefezellen ab ca. 45 °C absterben. Den Ansatz für mindestens eine halbe Stunde abgedeckt an einen warmen Ort stellen.

Tipp: Ein belüftetes Zelt, auf das die Sonne scheint ist meist ein passender Ort zum Gehen der Hefe. An bedeckten Tagen kann auch das Auto gut geeignet sein, um der Hefe die richtige Temperatur zu bieten. Wenn es kalt und windig ist, dann könnt Ihr die Hefe abgedeckt in ein dunkles Kleidungsstück eingehüllt in die Sonne stellen. In allen Fällen müsst Ihr jedoch aufpassen, dass es der Hefe nicht zu warm wird.

Tipp: Wir setzen das Hefe-Zucker-Wasser-Gemisch schon beim Kaffee-Trinken am Nachmittag an, da wir vom Kochen des Kaffees ohnehin heißes Wasser haben. Bei uns gibt es handgefilterten Kaffee und das Wasser dafür wird in einem Wasserkessel auf dem Campinggaz-Kocher zum Kochen gebracht. So lange es nicht zu warm wird, kann das Hefe-Zucker-Wasser-Gemisch auch zwei Stunden abgedeckt stehen bleiben.

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Nur damit Ihr Euch nicht wundert: Die Bilder habe ich im Schatten aufgenommen, weil unsere Kamera mit weißen Objekten (Geschirrtuch) und direkter Sonneneinstrahlung nicht besonders gut klar kommt.

(2) Nach der halben Stunde sollten sich Bläschen gebildet haben. Daran könnt Ihr sehen, dass die Hefe begonnen hat zu arbeiten. In einer Schüssel das Mehl und das Salz mischen, das Hefe-Zucker-Wassergemisch hinzufügen und daraus einen weichen Hefeteig zubereiten. Der Teig ist weich und klebrig.

(3) Den Teig mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort mindestens 30 Minuten gehen lassen. Ihr könnt den Teig auch länger gehen lassen, solltet ihn dann jedoch alle 30 bis 45 Minuten einmal kurz durchkneten. Wenn Ihr dabei Eure Hand mit Öl benetzt, klebt der Teig nicht so an Euren Händen.

(4) Sofern Ihr keine Holzspieße oder Zahnstocher dabei habt, könnt Ihr Euch aus einem frischen Zweig kleine Holzspieße anfertigen. Dafür könnt Ihr einen Zweig von Obstbäumen (Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Mirabelle etc.) oder von Laubbäumen (Buche, Eiche, Erle, Eberesche, Ahorn, …) verwenden. Harzige Nadelhölzer (Kiefer, Tanne, Fichte, …) sind nicht so gut geeignet, gehen im Notfall aber auch.

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Zunächst wird ein möglichst gerades Stück vom Zweig abgeschnitten oder abgebrochen und von der Rinde befreit. Das entrindete Zweigstück dann in Spieße spalten. Die Spieße werden oft sehr dünn zulaufende Enden haben, die Ihr einkürzen solltet, bis Ihr kompakte und stabile Spieße habt, deren Spitze Ihr noch schräg etwas anspitzen solltet, so dass Ihr hinterher das Fleisch gut durchstechen könnt.

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Wichtiger Hinweis: Vorsicht von unbekannten Sträuchern und Bäumen: Einige davon können giftig bis sehr giftig sein (ACHTUNG GIFTIG: Eibe, Buchsbaum, Oleander, Pfaffenhütchen, Kirschlorbeer, Rhododendron, Goldregen, Robinien, …)!!! Auch hier gilt: Wenn Ihr Euch nicht auskennt, kauft lieber eine Packung Zahnstocher!

(5) Für die Füllung der Nackensteaks haben wir uns nur dessen bedient, was bei uns im Wald wild wächst. Die Kräuter aus unserem Kräutergarten haben wir hier bewusst nicht verwendet. Beim Camping schauen wir uns immer um, was in der Natur an Essbarem so wächst. Das können, je nach Jahreszeit, Kräuter, Blüten, Beeren, Früchte oder Pilze sein. Für unsere gefüllten Nackensteaks ist es eine Mischung aus Bärlauch, Giersch und Wiesenschaumkraut.

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Der Bärlauch bringt einen feinen Knoblauch-Geschmack, der Giersch einen würzig-kräuterigen, an Petersilie mit einer Holundernote versehenen Geschmack und das Wiesenschaumkraut mit seinen Senfölen einen an Kresse und insbesondere an Brunnenkresse erinnernden Geschmack mit sich. Daraus ergibt sich eine aromatische Kombination, die gut zu dem Bayoner Schinken passt.

(6) In die ca. 4 cm dicken Nackensteaks an einer der Längsseiten mittig eine Tasche schneiden. Achtet dabei darauf, dass Ihr nicht komplett durch das Nackensteak schneidet und dass auch die beiden schmalen Seiten nicht durchschnitten werden. Trotzdem sollte die Tasche so groß wie möglich sein. Am besten arbeitet Ihr Euch langsam vor.

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(7) Die Tasche von innen mit frisch gemahlenen Pfeffer, etwas Salz und edelsüßen Paprikapulver würzen. Anschließend eine Scheibe Schinken auf jede Seite der Tasche legen und die grob geschnittenen und gemischten Kräuter in die mit Schinken ausgekleidete Tasche geben.

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(8) Die überstehenden Teile der Schinkenscheiben nach innen schlagen und die gefüllte Tasche nun mit den vorhandenen oder angefertigten Holzspießen verschließen. Anschließend die gefüllten Nackensteaks außen mit Zucker (1/3) und Salz (2/3) von allen Seiten würzen und für 30 bis 45 Minuten abgedeckt ruhen und Temperatur annehmen lassen.

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Vorbemerkung zum Anzünden der Holzkohlebriketts: Normalerweise verwende ich mit Spiritus getränkte Holzkohlebriketts als Grillanzünder. Das ist eine vollkommen ungefährliche Methode, bei der es weder Stichflammen oder Verpuffungen gibt. Zudem Verbrennt der Spiritus vor der Verwendung der Kohlen vollständig. Spiritus ist jedoch beim Camping, der leichten Entzündbarkeit und den hohen Temperaturen bei der Aufbewahrung im Auto oder dem Anhänger zu gefährlich. Daher verwende ich beim Camping Anzündwürfel aus Wachs. Die sind bei Transport und Verwendung gefahrlos, müssen allerdings vor Verwendung der Kohlen vollständig verbrannt sein, weil sonst das Grillgut einen unangenehmen Geschmack annimmt.

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(9) Beim Verbrennen der Anzündwürfel aus Wachs werden diese nach und nach kleiner. Daher zunächst die Löcher im Boden des Anzündkamins mit Holzkohlebriketts teilweise abdecken und dann die Wachswürfel auf die teilabgedeckten Löcher legen. Mit weiteren Holzkohlebriketts die Position der Wachswürfel sichern und anschließend die gewünschte Menge an Kohle in den Anzündkamin füllen.

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(10) Bei dem grünen Spargel die unteren, holzigen Teile abschneiden und je nach Stärke der Stangen den unteren Teil abschälen. Lange Stangen evtl. in der Mitte teilen. Wir hatten sehr schöne kleine grüne Spargel, die sich für diese Vorspeise hervorragend geeignet haben.

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Zubereitung der Vorspeise:

(1) Den Gaskocher auf der Campingaz-Flasche anzünden und auf eine möglichst kleine Flamme herunterregeln. Die gusseiserne Pfanne aufstellen, das Öl in die Pfanne geben und alles langsam erhitzen.

Tipp zu Campingaz-Flaschen: Die größeren Campingaz-Flaschen (R 901/904/907) haben auf dem oben integrierten Gas-Ventil einen Schraubverschluss, der vor Verwendung bzw. vor dem Aufschrauben eines Aufsatzes entfernt werden muss. Das System von Campingaz sieht vor, das man die erste Gasflasche mit Füllung kauft. Ist die Gasflasche leer, dann tauscht man sie gegen eine volle und bezahlt nur noch die Füllung. In Deutschland ist es kaum möglich eine Campingaz-Flasche zu tauschen bei der der Schaubverschluss fehlt. Um diesen Schaubverschluss nicht ständig zu suchen, befestigen wir ihn einfach am Autoschlüssel.

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Tipp Campingaz: Die Händler in Frankreich sind da anscheinend wesentlich „gechillter“, denn dort habe ich bei den leeren Campingaz-Flaschen so einige entdeckt, denen der Schraubverschluss fehlte. Zudem ist der Preis für eine Füllung in Frankreich geringer.

(2) Den Hefeteig mit etwas Mehl bestreuen und zu einer Kugel formen. Anschließend die Hände mit Öl benetzen und den Teig in 8 etwa gleichgroße Portionen teilen. Aus den Teigportionen kleine, dünne Fladen formen. Das heiße Öl nochmals in der Pfanne verteilen und die Fladen in die Pfanne geben. Je nach Hitze die Fladen für ca. 1 bis 2 Minuten von jeder Seite ausbacken. Dabei ständig kontrollieren, dass der Fladen nicht zu dunkel wird.

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Tipp: Ich stelle mir den Anzündkamin bereit und wenn die Hitze zu hoch wird nehme ich die Pfanne von der Gasflamme und stelle sie auf dem Anzündkamin ab, bis sie etwas abgekühlt ist.

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(3) Je nach dem, wie viel Öl beim Backen des Fladenbrots aus der Pfanne verbraucht wurde, ggf. noch etwas zusätzliches Rapsöl hinzufügen und heiß werden lassen. Den vorbereiteten grünen Spargel in die Pfanne geben und unter häufigem Wenden gleichmäßig und bissfest braten.

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(4) Den Spargel gemeinsam mit dem Bayoner Schinen und dem gebratenen Fladenbrot anrichten. Dazu passt ein gut gekühlter Weißwein.

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Übrigens: Auch beim Camping möchten wir natürlich nicht auf vernünftige Weingläser verzichten! In hohen Kunststoff-Aufbewahrungsdosen verpackt, begleiten uns immer zwei Weingläser beim Camping. Denn, wie sagt das Pfeifhäschen immer so schön: „Wenn schon Titanic – dann erster Klasse…“

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Zubereiten des Hauptgangs:

(1) Den vorbereiteten Anzündkamin anheben und von unten die weißen Anzündewürfel aus Wachs anzünden und den Kamin in die Grillschale stellen. Die Kohlen vollkommen durchglühen lassen.

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Hinweis: Die Kohlen sollten immer vollständig durchgeglüht sein, weil noch nicht komplett glühende Kohlen einen unangenehmen Geschmack an das Grillgut abgeben. Sind die Kohlen jedoch komplett durchgeglüht, braucht Ihr diesen Fehlgeschmack nicht zu befürchten. Das komplette Durchglühen der Kohlen ist übrigens einer der wesentlichen Vorteile bei der Verwendung eines Anzündkamins.

(2) Die durchgeglühten Kohlen in die Grillschale geben und gleichmäßig verteilen. Den Grill-Rost auf der obersten Raste einhängen und heiß werden lassen.

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(3) Die gefüllten Nackensteaks auf beiden Seiten mit kräftig brauner Farbe angrillen. Der Zucker, mit dem wir unsere Nackensteaks gewürzt haben, karamellisiert jetzt und es bilden sich Röststoffe, die für einen schönen Geschmack sorgen.

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(4) Die scharf angegrillten Nackensteaks vom Grill nehmen und den Grill für indirektes Grillen vorbereiten. Dazu die Grillkohlen am äußersten Grillrand ringförmig anordnen. In die jetzt freie Mitte eine feuerfeste Tropfschale stellen und den Grillrost wieder auflegen.

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(5) Die Nackensteaks mittig über der Tropfschale positionieren und den Deckel schließen. Die Nackensteaks bei geschlossenem Deckel fertig garen. Angaben zu Zeiten kann ich hier nicht machen, weil die Hitzeintensität sehr unterschiedlich ist, die Außentemperaturen und der Wind sowie die Temperatur des Grillgutes einen erheblichen Einfluss auf die Garzeit nehmen. In der Regel reichen zwei bis drei Minuten scharfes Angrillen pro Seite und zehn bis fünfzehn Minuten unter dem Deckel.

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Hinweis: Unterschätzt nicht die Wirkung des improvisierten Deckels – er wirkt mindestens genau so gut wie der Deckel eines Kugelgrills! Weil die glühenden Kohlen näher am Grillgut liegen und der improvisierte Deckel nur ein geringes Volumen hat, verkürzen sich die Garzeiten sogar oft!

(6) Während das gefüllte Nackensteak unter dem Deckel nachgart, bereiten wir die Vinaigrette und den Salat zu. Dazu zunächst Essig, Salz und Zucker in die Salatschüssel geben und so lange rühren, bis sich Salz und Zucker aufgelöst haben. Anschließend Senf, Olivenöl und frisch gemahlenen Pfeffer hinzufügen und alles zu einer Vinaigrette aufschlagen.

(7) Die Kirschtomaten halbieren, vom Stielansatz befreien und vierteln. Die Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden. Tomatenviertel und Frühlingszwiebelringe auf die Vinaigrette geben. Den Salat in mund- bzw. gabelgerechte Stücke zupfen und auf die Tomaten/Frühlingszwiebeln geben. Wir vermengen den Salat erst kurz vor dem Anrichten mit der Vinaigrette, damit er nicht zusammen fällt. Wir haben unserem Salat noch ein paar Löwenzahn-Blütenblätter beigemischt.

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(8) Das gefüllte Nackensteak aufschneiden, auf Tellern anrichten und mit etwas Fleur de Sel bestreuen. Den Salat mit der Vinaigrette mischen und mit auf dem Teller oder separat anrichten.

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Hier noch ein Bild von unserer „Camping-Tafel“ vom Hauptgang

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Dem geneigten Beobachter werden nicht nur Dayos Vorderläufe in der rechten unteren Bildecke auffallen, sondern auch, das einmal der Salat auf dem Teller und einmal neben dem Teller angerichtet ist. Der Teller mit Salat ist des Pfeifhäschens Teller – der Prinz wünscht seinen Salat in einem separaten Schälchen!

Gemäß der Liebeskomödie „Harry und Sally“ aus dem Jahr 1989, in der für Sally der Extrateller sehr wichtig ist, ist auch für den Prinzen der Extrateller oder das Extraschälchen sehr wichtig. Auch beim Camping! Zudem ist der Film der erste Beweis für einen Gaumenorgasmus – oder wie war das noch gleich?!?

Bevor wir das jetzt vertiefen, kommen wir zum Dessert: Der Beitrag ist jetzt schon so lang geworden, es ist mittlerweile nach 22.30 Uhr und ich habe jetzt keine Lust mehr weiter zu schreiben!

Das Rezept für die Clafoutis mit Erdbeeren reiche ich Euch in einem eigenen Beitrag nach. Soviel sei aber schon mal verraten: Wir nutzen gerne die Resthitze vom Grill und den Grillbriketts um Clafoutis zuzubereiten. Seid gespannt auf das Rezept! Hier schon mal ein paar Impressionen zum Anregen des Appetits:

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Das Rezept „Camping-Küche: Clafoutis mit Erdbeeren vom Camping-Grill mit improvisiertem Deckel

Wir wünschen Euch viel Spaß bei der Zubereitung und bon appétit! – guten Appetit!

Euer Pfeifhäschen Barbara
Euer Prinz Mario (ohne Gaul und schimmernde Rüstung, dem der Extrateller wichtig ist)

Dies ist ein Beitrag für den Blog-Event CXIX „Camping“ des Blogs „1x umrühren bitte aka kochtopf“ von Zorra. Gastgeberin ist Doreen vom Blog „Kochen und Backen im Wohnmobil

Blog-Event CXIX - Camping (Einsendeschluss 15. Mai 2016)

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