In eigener Sache: Frohe Werihnachten und warum ist es eigentlich so ruhig auf dem Blog?
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
wir wünschen Euch frohe Weihnachten und schöne Stunden im Kreise Euer Lieben. Genießt die Ruhe nach der doch meist hektischen Vorweihnachtszeit, die oft mit vielen Besorgungen und zusätzlichen Aufgaben angefüllt ist.
Kulinarisch wünschen wir Euch wunderbare Genüsse für Augen, Nase und Gaumen!
Warum ist es eigentlich so ruhig auf dem Blog?
Ihr habt es sicherlich schon gemerkt, die Abstände der neuen Beiträge auf dem Blog haben sich deutlich vergrößert. Bereits im November und auch im Dezember gab es nur wenige neue Beiträge. Im November musste leider der Wein des Monats „ausfallen“ und für den Dezember möchte ich Euch nichts versprechen, was ich vielleicht hinterher nicht halten kann.
Was sind die Gründe dafür fragt Ihr Euch? Einerseits stellt das Leben 1.0 außerhalb des virtuellen Lebens 2.0 in Blog und sozialen Medien mir, dem Prinzen, einige zusätzliche zeitaufwendige Aufgaben, die mich auch noch in den kommenden Wochen stark beschäftigen werden.
Andererseits hat mich eine Krankheit für fast drei Wochen nahezu vollkommen lahm gelegt. Bei einem unumgänglichen Krankenhausaufenthalt wurde ich mit Unmengen Antibiotika vollgepumpt. Fast wie Mahlzeiten gab es morgens, mittags und abends jeweils ein Fläschchen via Tropf direkt in die Blutbahn. Als ich dann endlich dem kulinarischen Vorhof der Hölle entronnen war und ich wieder zu Hause bei dem Pfeifhäschen und bei Dayo (unsere Rhodesian Ridgeback-Hündin) war, gab es noch zwei Schachteln Antibiotika in Pillenform.
Einen kleinen Ausflug möchte ich mit Euch noch in den kulinarischen Vorhof der Hölle machen. Vor allen „schmutzigen“ Details werde ich Euch bewahren, doch das erste Gericht, das mir zugemutet wurde und das eine unglaubliche Menge an Kochfehlern auf einem Teller vereinte, möchte ich Euch nicht vorenthalten:
Es sollte Fischfilet mit Dillrahmsauce, Broccoli und Reis geben. Was es gab, war ein staubtrocken gebratenes Fischfilet eines armen Seelachses, der völlig um sonst gestorben ist und gleich drei Mal getötet wurde. Das erste Mal beim Fischen und dann ein zweites und drittes Mal in der Pfanne oder eben auf der Grillfläche in der Großküche – eine Sünde gegenüber diesem Lebewesen. Ich habe alles tapfer verkostet und muss es leider als vollkommen ungenießbar bezeichnen. Der Fisch wurde beim Kauen im Mund immer mehr und ich war nicht im Stande dieses aromalose, trockene Fischstroh zu schlucken.
Weiter mit dem Broccoli, der Qualitativ vielleicht noch gerade als C-Ware zu bezeichnen war. Broccoli in einer Top-Qualität ist dunkelgrün, fest geschlossen und hart. Wenn Broccoli eine Zeit lang liegt, dann beginnt er welk zu werden. Er ist zwar immer noch dunkelgrün, aber fühlt sich zunehmend weich und welk an. Im Handel ist eine solche Qualität schon nicht mehr verkaufsfähig. Wenn Broccoli dann noch länger liegt, welkt er weiter und beginnt dann irgendwann gelb zu werden. Hier sind wir an dem Punkt angekommen, an den sich nur noch vollkommener Verderb in Form von verschimmeln oder verfaulen anschließt. Nun gut, mein Broccoli auf dem Teller war gelb-grün. Das bekommt Ihr durch Kochen nicht hin. Einen Qualitativ guten, grünen Broccoli bekommt man maximal grau gekocht, niemals aber gelb-grün. C-Qualität ist hier noch sehr freundlich ausgedrückt – hart gesagt könnte man hier von Abfall sprechen. Von der Konsistenz her hätte ich den Broccoli auch mit einem Strohhalm zu mir nehmen können – aber immerhin, etwas Struktur gab es ja noch. Die nächste Garstufe wäre dann Brei gewesen. Eines war jedoch sicher gestellt: Jedes Vitamin im Broccoli ist durch die lange Lager- und Kochzeit sicher getötet worden. Wenigstens keine schädlichen Vitamine, die sicherlich meine Genesung erheblich verzögert hätten…
Der Reis – ein undefinierbarer Klumpen, bei dem sich die einzelnen Reiskörner gerade noch so voneinander trennen ließen. Auch hier ein vollkommen übergarter Reis, dessen einzelne Körner bereits begonnen hatten ineinander zu verschmelzen. Salz? Fehlanzeige!
Die Krönung habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben: Die so genannte Dillrahmsauce. Hätte ich es nicht gelesen, was ich da auf dem Teller haben sollte, ich hätte diese weiße Pampe, die nur übelst nach Geschmacksverstärkern und Pülverchen geschmeckt hat, niemals als Dillrahmsauce identifizieren können. Ein Aroma von Dill fehlte vollkommen und war auch nicht beim besten Willen herauszuschmecken. Dillspitzen? Nein, keine Spur davon. In diesem weißen „Brei“ konnte ich nicht eine einzige Dillspitze ausfindig machen.
Kulinarisch ein Totalausfall und die Arbeitskräfte in der Krankenhausküche können wohl freundlich ausgedrückt nur als Lebensmittelzubereiter bezeichnet werden. Ehrlich gesagt würde aber leider Lebensmittelzerstörer besser passen.
Schlussendlich war keines der mittags feil gebotenen Gerichte für mich essbar. Glücklicherweise hat mich das Pfeifhäschen mit Lebensmitteln versorgt. Mein Nachttisch wurde schnell zu einem stattlichen Lebensmittellager, angefüllt mit Aufschnitt, Avocados, Kirschtomaten, Fleischsalat, Käse, gekochten Eiern, … Auch ein Fläschen Wein und ein paar Flaschen Bier hatte ich, sehr zum Entsetzen der Pflegekräfte, immer griffbereit. Ich wurde zwar im Krankenhaus gefragt, was ich denn abends trinken würde und mir wurde Tee oder Kakao (sicher ein Kakao gekocht mit Wasser und viel zu süß für meinen Geschmack) offeriert. Als ich darauf mit Wein oder Bier antwortete musste die Dame, sichtlich bemüht, die Fassung zu wahren, passen.
Einen Arzt, der mich mit unglaublich vielen Fragen löcherte, deren Relevanz bezüglich meiner Genesung ich wahrlich nicht zu erkennen vermochte, befragte mich auch zu meinen Lebensgewohnheiten und wollte wissen, ob ich Alkohol trinken würde? Kurz und knapp beantwortete ich die Frage wahrheitsgemäß mit „Ja“. Als nächste Frage schloss sich an, ob ich regelmäßig Alkohl trinken würde? Auch hier antwortete ich mit einem knappen „Ja“. Dann fragte mich der Arzt, ob ich ein Problem mit dem Alkohol hätte? Nun wollte ich dem Arzt doch etwas ausführlicher antworten und sagte: „Nein, ich habe ausreichende Vorräte, aber Danke für die Nachfrage“.
Endlich zu Hause, verwöhnte mich das Pfeifhäschen mit wunderbaren Gerichten. Tolle Garpunkte, köstlich abgeschmeckt und appetitlich angerichtet – das ist Essen und Genuss! Dabei gab es jetzt keine besonderen, außergewöhnlichen oder gar Gerichte, die einen Weg auf unseren Blog finden würden – nein, ganz normale Alltagsküche. Aber eben gut zubereitete, wunderbar abgeschmeckte und schön angerichtete Alltagsküche von meinem Pfeifhäschen.
Tja, und wie ist jetzt der Stand? Der Prinz ohne Gaul und schimmernde Rüstung ist zu Kapitän Ahab ohne Schiff und Wal mutiert und humpelt zur Zeit durch die Gegend, weil das rechte Bein von der Infektion betroffen ist. Aber ich bin sozusagen „über den Berg“, die Schmerzen lassen nach und werden erträglicher und meine Mobilität nimmt eindeutig zu. Heute morgen habe ich dann auch die letzten Antibiotika-Pillen genommen.
Leider ist davon auch das geplante Weihnachtsmenü betroffen. Vorspeise und Dessert musste ich leider streichen. Bisher ist ein Beitrag zum Küchenhandwerk „Gans küchenfertig vorbereiten“ erschienen. Das Rezept zum Zubereiten der Gans: „Gans vom Holzkohlegrill mit Nussbutter-Orangen-Infusion, Rotkohl und Semmelknödeln“ folgt in den nächsten Tagen. Die Beilagen „Rotkohl mit vielschichtigen und intensiven Aromen“ und „Semmelknödel und Serviettenknödel“ werde ich in separaten Beiträgen als Grundrezepte ebenfalls in den nächsten Tagen veröffentlichen.
Auch das Pfeifhäschen konnte keine Zeit für den Blog erübrigen und war neben dem ganz normalen Alltag noch zusätzlich damit beschäftigt den Prinzen im Krankenhaus zu besuchen, ihn mit Lebensmitteln, Wein und Bier zu versorgen. Zu Hause benötigte der Prinz dann auch noch einige Unterstützung. Das Pfeifhäschen hat sich zudem viele Sorgen um den Prinzen gemacht und ihn liebevoll umsorgt. Ich kann nur noch mal wiederholen, dass ich mit dem Pfeifhäschen die für mich tollste Frau des Universums an meiner Seite haben darf!
Liebes Pfeifhäschen, hier einmal ganz öffentlich: Vielen lieben Dank für alles was Du für mich getan hast und immer noch tust! Ich liebe Dich!
Dein Prinz
Macht Euch keine Sorgen, es geht langsam Aufwärts – aber der Fortschritt ist eine Schnecke und des Prinzen Geduld ist bei Krankheiten leider nicht die beste… Aber es wird… Der Kopf ist noch dran und funktioniert wie immer hervorragend, nur die rechte „Stelze“ hat sich anscheinend für „gemach, gemach“ entschieden…
So, liebe Leserinnen und Leser, Ihr seht dass das Leben für uns ein paar Herausforderungen bereit gestellt hat, die wir bewältigen müssen. Wir haben natürlich nicht die Lust am Blog und am Bloggen verloren, sondern genießen es etwas für den Blog zu schreiben, es zu veröffentlichen und Eure Reaktionen in Form von Kommentaren und Anmerkungen zu bekommen. Es geht natürlich weiter, nur phasenweise mit ein wenig „gebremsten Schaum“, um auch alle Aufgaben und Herausforderungen neben dem Blog bewältigen zu können.
Wir hoffen, dass Ihr uns als Leserinnen und Leser weiter begleitet und uns erhalten bleibt, selbst wenn es mal etwas weniger Neues von uns gibt.
Viele liebe Grüße und eine schöne Weihnachtszeit wünscht Euch
Das Pfeifhäschen Barbara und
Der Prinz alias Kapitän Ahab (ohne Gaul, schimmernde Rüstung, Schiff und Wal)
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