Osterhäschen aus Plunderteig
Am langen Osterwochenende nehme ich mir die Zeit ein aufwändigeres Rezept zu backen. Einen blättrigen Plunderteig wollte ich immer schon mal machen, aber an einem normalen Wochenende, mit dem normalen Alltagswahnsinn? Dafür brauche ich Ruhe und Muße. Plunderteig ist nichts für schnell, schnell. So bis zum frühen Nachmittag ist man damit schon gut beschäftigt. Allerdings hat man in den Ruhezeiten Möglichkeiten etwas anderes zu machen – Osterputz, Eier anmalen, einen schönen Hundespaziergang im strömenden Regen. Das Ergebnis ist sensationell- ein fluffiges, blättriges Gebäck mit feinen Gewürznoten.
Zutaten für den Teig:
125 ml Milch
60 g Butter
25 g Hefe
60 ml lauwarmes Wasser
375 g Mehl
½ TL Salz
45 g Zucker
1 Ei Größe M
Zutaten für die Butterplatte:
250 g Butter
4 TL Gewürzmischung aus Zimt, Nelkenpulver, Piment, Kardamom, Muskatnuss
Zutaten für die Füllung:
120 g Rum – Rosinen
2 EL Zitronat
45 g brauner Zucker
abgeriebene Schale von einer Biozitrone
Zum Backen:
ein verquirltes Ei
Zubereitung des Plunderteiges für die Osterhäschen
Alle Zutaten für den Teig abwiegen und bereitstellen.
Die Butter für die Butterplatte aus dem Kühlschrank nehmen und warm werden lassen, damit man später die Gewürze gut einarbeiten kann.
Die Milch mit der Butter erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist.
Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen.
Das Mehl in eine Schüssel sieben, Salz an den Rand und Zucker in eine Kuhle in der Mitte der Schüssel geben. Hefe, Butter und Milch, das verquirlte Ei in die Mulde geben.
Mit der Hand alles vermischen und zu einem glatten Teig verarbeiten. Für einen perfekten Hefeteig die Masse zu einer Kugel formen und mit dem Handballen auseinanderziehen. Dann den Teig wieder zu einer Kugel formen, um 90° drehen und wieder auseinanderziehen. Das ganze Prozedere im Idealfall 5 bis 8 Minuten wiederholen. Sollte der Teig kleben, noch ein bisschen Mehl hinzugeben.
Jetzt die Masse in eine Schüssel geben und mit einem feuchten Tuch bedeckt an einem warmen Ort für 60 Minuten gehen lassen.
Vorbereitung der Butterplatte und der Füllung:
In der Zwischenzeit die Butterplatte vorbereiten. Die weiche Butter mit der Gewürzmischung verkneten und in ein rechteckiges Gefäß geben, das mit Klarsichtfolie ausgeschlagen ist. Wieder in den Kühlschrank geben, damit die Butter wieder etwas fester wird.
Ein Wort zur Gewürzmischung: In meinem Fall besteht der Großteil der Gewürzmischung aus Zimt und der Rest aus den anderen Gewürzen Kardamom, Muskatnuss, Piment und Nelkenpulver. Ich erschnuppere mir die passende Mischung. Riecht die Mixtur unausgewogen, kommt noch eine Spur von diesem oder eine Spur von jenem Gewürz dazu. Vertraue da deiner Nase, aber sei mit dem Nelkenpulver sparsam. Oder kaufe die fertige Mischung eines bekannten bayerischen Fernsehkochs – Stichwort: „Arabisches Kaffeegewürz“.
Auch die Füllung lässt sich jetzt gut vorbereiten. Die Rum-Rosinen, das Zitronat, den Abrieb der Zitrone und den Zucker miteinander in einem Schüsselchen vermischen. Wer mag, gibt noch ein bisschen von der Butter-Gewürzmischung hinzu. Die Rum- Rosinen kann man selbstverständlich durch nicht eigelegte Früchte ersetzen oder Rosinen über Nacht in Traubensaft einlegen.
Auf Touren kommen
Nachdem der Teig erstmal gegangen ist, den Teig im Kühlschrank 15 Minuten ruhen lassen, damit sich die Temperatur des Teiges und der Butterplatte angleichen. (Sonst schmilzt die Butter beim Tourieren und dann haben wir die Soße da, wo sie nicht sein soll.).
Den gekühlten Teig in ein Quadrat ausrollen (ca. 40 x 40 cm) und auf den Teig die Butterplatte (ca. 20 x 20 cm) legen. Die Maße müssen nicht genau stimmen, nur die Verhältnisse in etwa. Dann den Teig einschlagen und die Ränder gut festdrücken, damit die Butter nicht aus den Rädern rausgequetscht wird.
Den Teig jetzt mit einer Teigrolle vorsichtig flach ausrollen. Ja, das ist ein komisches Gefühl unter der Rolle, und ja, das soll so sein. Das entstandene Rechteck drehen.
Das Rechteck wieder so zusammenlegen, dass ein dreilagiges Teigquadrat entsteht. Die Ränder gut festdrücken.
Das Quadrat um 90° drehen und wieder ausrollen und zusammenlegen. In eine Klarsichtfolie oder einen Gefrierbeutel einwickeln und 20 bis 30 Minuten im Kühlschrank durchkühlen lassen.
Dieses war die erste Streich (=Tour) und der zweite folgt sogleich:
Bei den folgenden Touren wieder
(1) den Teig zu einem Rechteck ausrollen,
(2) in drei Lagen zusammenlegen und ausrollen.
(3) Um 90 ° drehen. Schritt (1) bis (3) wiederholen.
20 bis 30 Minuten kühlen.
Und das ganze wie oben beschrieben noch einmal machen (Schritte (1) bis (3)) und zum Abschluss noch einmal 20 bis 30 Minuten kühlen.
Die Osterhäschen füllen und formen:
Den gekühlten Teig zu einem Rechteck (ca. 40 x 60 cm) ausrollen und in drei gleichbreite Streifen schneiden. Aus jedem Teigstreifen mehrere Dreiecke schneiden.
Auf die breite Seite ein wenig von der Füllung legen. Von der breiten Seite her aufrollen. Die gefüllte breite Seite bildet den Kopf des Häschens, die Enden die Ohren. Diese nach hinten oben biegen. Vielleicht noch ein Knickohr gestalten?
Die Teiglinge (mit genügend Abstand) auf ein Backblech mit Backpapier setzen und ca. 60 Minuten gehen lassen. Dann mit verquirltem Eigelb bestreichen.
Backen:
Den Ofen unbedingt auf 200°C vorheizen, da sonst der Ofentrieb nicht funktioniert und die Häschen platt bleiben.
Das Gebäck bei 200°C für 10 Minuten backen, dann die Temperatur auf 175°C reduzieren und weitere 10 Minuten backen.
Nach dem Backen auf ein Kuchengitter legen, auskühlen lassen und je nach Geschmack auch noch mit Zuckerguss überziehen.
Ich wünsche Dir viel Spaß beim Nachbacken.
♥ liche Grüße
Dein Pfeifhäschen Barbara
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